Guttenberg-Rücktritt mit Spätfolgen

Längst überfälliger Rücktritt – Spätfolgen für die Regierungsparteien noch unabsehbar

Viersen (OPEN REPORT-kpl). Das Aufatmen wird allenthalben groß gewesen sein nach Guttenbergs (CSU) längst überfälligem Rücktritt von allen politischen Ämtern, vermutlich selbst bei der Kanzlerin, die bis zuletzt eisern zu ihm stand.

Natürlich nicht nach außen, sofern es Vertreter der Regierungskoalition angeht. Derweil ist jedem gewöhnlichen Zeitungsleser (mit Ausnahme jenen der «Bild»-Zeitung) spätestens seit der Initiative von über 30 000 Akademikern klar geworden, dass hinter all den Solidaritätsbeteuerungen eiskaltes Machtkalkül stand.

«Ich darf auch nicht den „Respekt“ erwarten, mit dem Rücktrittsentscheidungen so häufig entgegengenommen werden.», Wo er Recht hat, hat er Recht. Diesen Respekt hat er mit dem unwürdigen Possentheater um seine Plagiatsaffäre verwirkt, als er immer nur so viel zuzugeben bereit war, wie ihm konkret nachgewiesen wurde, scheibchenweise, und dabei immer verniedlichend und beschönigend. Er schien nicht begreifen zu wollen, ebenso wenig übrigens wie Bundeskanzlerin Merkel (CDU), dass es sehr wohl einen Zusammenhang gibt zwischen der charakterlichen Eignung eines Ministers und seiner (in diesem Fall auch nur unterstellten, aber nicht nachgewiesenen) Fachkompetenz. Selbst die geballte Medienmacht von «Bild», «BamS» und «Bunte» konnte nicht verhindern, dass sich immer mehr gewichtige Stimmen zu Wort meldeten, die mit der überheblichen und ignoranten Handhabung der Affäre durch Guttenberg und seine Unterstützer nicht einverstanden waren.

Der Umstand, dass Guttenberg nicht sofort nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe die nötigen Konsequenzen zog, sondern wie festgeleimt auf seinem Ministersessel sitzen blieb, könnte sich für die Regierung noch nachhaltig negativ auswirken. Die Opposition jedenfalls wird es sich nicht nehmen lassen, das Thema und vor allem das unwürdige Verhalten der Hauptbeteiligten auch in den kommenden Wahlkämpfen dieses Jahres breitzutreten.

Wer wollte es ihr auch verdenken. Was bleibt, ist die Frage, wie es dazu überhaupt kommen konnte. Wie kann es sein, dass maßgebliche Vertreter unserer politischen Elite überhaupt auch nur auf die Idee kommen, eine derart gravierende Fehlleistung, der man durchaus sogar kriminelle Elemente zurechnen darf, mit derartiger Arroganz kleinzureden, zu verniedlichen und zum Kavaliersdelikt ohne jede Bedeutung für die Befähigung zu einem Ministeramt zu verharmlosen? Welche moralische Grundhaltung soll man dahinter vermuten?

Wenn sich darum CDU, CSU und FDP noch länger solchen Vorhalten ausgesetzt sehen werden, dann haben sie sich das mit ihrem Starrsinn redlich verdient. Die Wähler müssen entscheiden, welches Maß an Moral den Parteien und den handelnden Personen abzuverlangen ist – wobei die letzten Umfragen darauf hinzudeuten scheinen, dass die Messlatte von großen Bevölkerungsteilen nicht allzu hoch gehängt wird. Aber solche Stimmungen können genau so gut ganz schnell kippen.

 

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1 Kommentar

  1. @alle

    Guttenberg ist einfach zu gut für diese Welt!

    Diese furchtbar eingebildete Wissenschaftsmafia (Schavan, Lepsius, etc.) hat ihn letztlich zu Fall gebracht!

    Bücher sind sowieso Sch… (ausser Facebook und Fuckbook, natürlich), denn die liest eh kein Schwein.

    Dabei gibt es keine Wissenschaft — es gibt nur Technik und Technologie (s. Mutti bei CEBIT). Alles darüber ist eh nur Rhetorik!

    Und Guttenberg ist ein perfekter Rhetoriker mit einem perfekten hypersozialen Primatenhirn — das ganze geBILDete Volk spürt das!

    Und das Volk braucht charismatische Führer mit einer hypersozialen Intelligenz!!!!

    Darum: Guttenberg for Kanzler!!!!!

    Guttenberg will be back!!

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