Völlig grundlos wurde zum wiederholten Mal der Twitter-Account eines meiner Projekte gesperrt. Nähere Informationen über den Anlass des Rauswurfs gibt es nicht.
Vor gut einem Jahr passierte es bereits einmal: Twitter informierte mich darüber, dass der zu einem meiner Web-Projekte gehörende Account wegen eines Verstoßes gegen die Twitter-Richtlinien gesperrt worden sei.
Ich war mir absolut keiner Schuld bewusst. Über den Account wurden im Kundenauftrag Informationen zu auf einem von mir betreuten Presseportal veröffentlichten Pressemitteilungen verbreitet. Pro Woche wurden vielleicht ein oder zwei Tweets abgesetzt.
Es dauerte dann rund ein Vierteljahr, bis Twitter die Sperre wieder aufhob, nachdem ich mich mehrmals beschwert hatte. Ich erhielt eine Email:
… hiermit teilen wir dir mit, dass wir deinen Account wieder freigegeben haben. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und hoffen, dich bald wieder bei Twitter zu sehen.
Zum Hintergrund: Wir verfügen über Systeme zum Finden und Entfernen multipler automatisierter Spam-Massen-Accounts. Dein Account wurde versehentlich als Spam eingeordnet. Bitte beachte, dass es etwa eine Stunde dauern kann, bis deine Anzahl für „Follower“ und „Folge ich“ wieder korrekt angezeigt wird.
Wenn du dich erneut mit uns in Verbindung setzen möchtest, sende bitte einen Bericht über deine Twitter-App oder unsere Formularseite, da dieser Account nicht auf Antworten überwacht wird.
So weit, so gut. Doch jetzt passierte das Gleiche wieder. Der Account ist seit zwei Wochen schon wieder gesperrt. Was tun? Natürlich habe ich Einspruch eingelegt, und zwar inzwischen dreimal. Nix, keine Antwort, keine Reaktion.
Statt dessen erhielt ich elektronische Post von Facebook. Betreff jeweils: Dein graues Konto wird bald deaktiviert. Es geht um zwei ebenfalls geschäftlich genutzte Facebook-Accounts. Was, zum Geier, ist ein graues Konto? Muss ich jetzt ein gelbes einrichten? Oder besser ein blaues? Mir wird nichts anderes übrig bleiben, als mich durch die meist recht verschwurbelt formulierten Hinweis- und Supportseiten von Facebook zu wühlen, bis ich, vielleicht, eine Lösung finde.
Zwischenzeitlich hatte auch Google die Auslieferung der Online-Werbeanzeigen durch Adsense suspendiert, weil das Cookie-Law-Banner angeblich nicht den Google-Richtlinien entsprach. Die Werbeanzeigen finanzieren einige meiner Websites. Es hat mich zwei Arbeitstage gekostet, herauszufinden, was genau Google wollte.
Niemand kann sich bei den Sozialen Medien registrieren, ohne deren Bedingungen zu akzeptieren. Da sie sich inzwischen so gut wie unentbehrlich gemacht haben, wenn man als Selbstständiger die eigene Online-Präsenz einigermaßen pflegen möchte, ist man ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Gegen die willkürliche Anwendung der selbst verfassten Regeln sind User machtlos. Das waren noch Zeiten, als man einfach eine Zeitungsanzeige schaltete und auf neue Kunden wartete!
Kurz nach der Veröffentlichung dieses Artikels erhielt ich eine Email von Twitter:
… hiermit teilen wir dir mit, dass dein Account aufgrund mehrfacher oder wiederholter Verstöße gegen unsere Plattform-Manipulationsregeln gesperrt wurde. Antworte bitte nicht auf diese E-Mail, da sie nicht überwacht wird.
Offenbar ist es wohl so, dass der Hinweis auf eine neue Pressemitteilung als „Spam“ oder „Plattformmanipulation“ betrachtet wird. Vermutlich soll ich für so etwas Werbung schalten.