Günther Jauch bietet Plattform für Rechtsextremisten

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke - Foto über dts Nachrichtenagentur

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke - Foto über dts Nachrichtenagentur

Muss man einen wie Björn Höcke in eine Talk-Show einladen? Nein, muss man nicht. 

Wenn jemand wie Björn Höcke, ehemaliger Oberstudienrat und aktueller Fraktionschef der AfD in Thüringen, in eine Talk-Show am Sonntagabend eingeladen wird, ist zwangsläufig davon auszugehen, dass er seine kruden Nazi-Parolen an den Mann zu bringen trachtet. Der Moderator eines solchen Polit-Talks sollte dafür gewappnet und in der Lage sein, nicht nur die Redezeit des braunen Hetzers zu begrenzen, sondern auch mit stichhaltigen Argumenten dessen Parolen zu widerlegen. Gestern bedurfte es einer couragierten Anja Reschke, um diesen Part auszufüllen – der eigentlich von Günther Jauch hätte wahrgenommen werden müssen.

Jauch hat nun wiederholt nachgewiesen, dass er das nicht schafft. Warum er immer wieder Leute wie CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, AfD-Gründungsmitglied Alexander Gauland, Ex-Pegida-Frontfrau Kathrin Oertel und jetzt den gern weinerlich jammernd den Verlust der deutschen Identität beklagenden AfD-Politiker einlädt, lässt sich nur vermuten. Die Einschalt-Quoten dürften eine Rolle spielen, die gesteigerte Wahrnehmung mit anschließender Berichterstattung in den Medien wohl auch.

Aber, wie gesagt: Wenn man das so macht, dann wird ein Moderator gebraucht, der die Kontrolle behält und Grenzen durchsetzt, statt einfach nur bei der Absonderung ekliger Fremdenhass-Parolen zuzusehen. Günther Jauch hatte Glück, das sich Höcke ziemlich lächerlich machte – sollte aber von derart konfliktgeladenen Diskussionen künftig besser die Finger lassen.

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