Christian Wulff wirft das Handtuch

Bundespräsident tritt zurück – unwürdige Posse beendet – Diskussion um die Nachfolge hat bereits begonnen

Endlich! Die Situation wurde immer unerträglicher, Dabei zusehen zu müssen, wie sich ein deutsches Staatsoberhaupt mit aller Verbissenheit an sein Amt klammert, hatte hohes Fremdschämpotential.

Erst der Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover auf Aufhebung Immunität zum Zwecke der Einleitung von Ermittlung wegen Vorteilsannahme verhalfen Christian Wulff (CDU) zu der Erleuchtung, dass ein massiver Vertrauensverlust eingetreten ist.

Christian Wulff ist zurückgetreten. Und das ist gut so, wenn auch viel zu spät. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihn mit aller Gewalt in das Amt gedrückt, nachdem sie zuvor bereits einmal völlig daneben lag mit ihrem Kandiaten. Bis heute sind die genauen Umstände der Fahnenflucht von Horst Köhler dubios geblieben.

Es kursieren bereits Namen von möglichen Nachfolgern; genannt werden zum Beispiel Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) oder auch Wolfgang Schäuble, Finanzminister und ebenfalls der CDU angehörig. Auf Letzteren dürfte Kanzlerin Merkel als Kabinettsmitglied eher nicht verzichten wollen. Sie wäre allerdings gut beraten, dieses Mal nicht nur auf das Parteibuch als Qualifizierungskriterium zu schauen.

Hoffentlich glaubt die Kanzlerin nicht dennoch, jetzt noch einen dritten Wurf frei zu haben. Es wäre angebracht, ja sogar dringend geboten, sich mit den anderen demokratischen Kräften des Landes auf einen gemeinsamen Kanditaten bzw. eine Kandidatin zu einigen.

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