Fortuna Düsseldorf wird in der öffentlichen Wahrnehmung für lange Zeit als der Verein mit der beklopptesten Anhängerschaft dastehen.
Schon zuvor hatten so genannte Fans der Berliner Hertha durch Böller und bengalische Feuer dafür gesorgt, dass Schiedsrichter Stark die Nachspielzeit des Relegationsspiels bei der Fortuna aus Düsseldorf um satte sieben Minuten verlängern musste. Und 90 Sekunden vor dem Ende zeigte die Düsseldorfer Anhängerschaft, wozu sie fähig ist. Zu Hunderten stürmten sie das Spielfeld, chaotische Szenen spielten sich ab. Welche Gedanken Eltern durch den Kopf gehen, die sogar ihre Kinder in einer solch gefährlichen Situation mit auf das Spielfeld nehmen, ist ebenso wenig nachvollziehbar, wie die Intelligenz des „Fans“ messebar ist, der mitten im Tumult seelenruhig einen der Elfmeterpunkte ausgäbt und mitnimmt – vor den Augen der Fernsehzuschauer.
Ein Chaos noch nicht gekannten Ausmaßes, die Spielfläche schien in Flammen zu stehen, so viele „Bengalos“ brannten dort ab, und die Düsseldorfer „Fußballfrende“ feierten auf der Spielfläche den Aufstieg, obwohl das Spiel noch gar nicht abgepfiffen war. Als sich die Lage etwas beruhigt und die Zuschauer realisiert hatten, dass der Aufstieg noch gar nicht perfekt und der Rasen wieder frei war, ließ Stark noch ein knappes Minütchen spielen, bevor er, endlich, dem grausamen Spiel mit seinem Abpfiff ein Ende machte.
Nach den Vorkommnissen auch auf anderen Plätzen (zum Beispiel in Köln oder Karlsruhe) der jüngsten Vergangenheit wird man nicht umhin kommen, nach einer möglichst umfassenden Lösung dafür zu suchen, wie sich die Verrücktesten unter den Randalieren aus den Stadien fernhalten lassen. Wirksamere Einlasskontrollen müssen her, damit keine Feuerwerkskörper mehr hineingeschmuggelt werden, vielleicht lässt sich auch mit personalisierten Eintrittskarten die Sicherheitslage verbessern. Vermutlich wird es wieder höhere Zäune geben und, egal, ob das auf die Stimmung in den Stadien drückt oder nicht, eine Abschaffung der Stehplätze. Damit werden die „billigen“ Stehplätze wegfallen, was allein schon etliche der Chaoten abschreckt.
Fortuna Düsseldorf allerdings wird, selbst, wenn der sportliche Teil des gestrigen Aufstiegsspiels längst in Vergessenheit geraten sein wird, in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch als der Verein mit der beklopptesten Anhängerschaft dastehen. Herzlichen Glückwunsch an alle Düsseldeppen.
Kommentar: Bundesliga-Aufstieg im düsseldoofen Fußball-Chaos